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"Nein" ist KEIN vollständiger Satz

  • natyherrmann
  • 24. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Jedenfalls nicht immer.


Ein Perspektivwechsel übers Grenzen setzen mit Verbindung

statt Flammenwerfer



Grenzen setzen – das klingt so stark, selbstbewusst und notwendig. Aber warum fühlt es sich manchmal trotzdem falsch an? Warum haben so viele von uns Angst vor diesem einen kleinen Wort: „Nein“? Fühlen Widerstand statt Sicherheit?

Ich möchte heute meine Geschichte mit dir teilen. Vielleicht erkennst du dich in ihr wieder. Vielleicht bringt sie dich zum Nachdenken. Und vielleicht hilft sie dir, Frieden zu schließen – mit dir selbst, deiner Vergangenheit und deinem heutigen Bedürfnis nach Verbindung und Selbstschutz.



Wir sollten brav sein – und waren es auch


Wenn du wie ich um die 30 bist, bist du wahrscheinlich mit dem Satz „Sei lieb!“ groß geworden. Küsschen geben, auch wenn man nicht wollte. „Bitte“ und „Danke“ sagen, auch wenn es nicht aus dem Herzen kam. Nett sein. Gefallen wollen. Sich fügen.

Die Schule war nicht der Ort, an dem wir lernten, auf uns selbst zu hören. Sondern einer, in dem Anpassung belohnt wurde. Zuhause wurde uns genau das nahe gelegt. Dabei wollten unsere Eltern meist nur das Beste: Dass wir nicht anecken. Dass wir dazugehören. Dass wir sicher durchs Leben kommen.



Und dann kam der Moment, an dem es nicht mehr funktionierte


Mit Anfang oder Mitte 20 wurde mir klar: Dieses „Immer Ja-Sagen“ hilft mir nicht mehr. Es erschöpft. Es verwischt meine Identität. Es macht mich taub für meine eigenen Bedürfnisse.

Ich wollte es ändern. Und ich tat es radikal.



„Nein“ wurde mein neuer Kampfschrei – und ich verrannte mich


Plötzlich hieß es überall in der ganzen Persönlichkeitsentwicklung-Bubble: „Nein ist ein vollständiger Satz.“ Und ich dachte "Ja! So und nicht anders!" Ich versuchte, das zu leben.

Nur noch auf mich schauen. Mich selbst priorisieren. Klare Kante zeigen. Erst ich und dann alle anderen.

Aber weißt du was? Es fühlte sich nicht gut an. Ich spürte innerlich einen Widerstand.

Nicht, weil ich keine Grenzen setzen darf, sondern weil ich merkte: Ich will meine Mitmenschen nicht wegstoßen. Ich will nicht in Kampfhaltung leben.

Und ich höre nun schon die urteilenden Stimmen, die nun sagen, dass "Grenzen setzen" sich für mich nicht sicher anfühlt, weil es das nie für mich war. Und natürlich ist das oft ein großer Aspekt. Aber nicht immer. Nicht ausschließlich.



Es geht auch anders – und das ist kein Rückschritt


Ich habe verstanden: Mein striktes Nein kam aus einem Mangel. Aus einem verletzten Anteil, der zurückholen wollte, was lange unterdrückt wurde. Und das ist okay. Aber ich will nicht kämpfen. Nicht gegen meine Vergangenheit. Und auch nicht gegen andere.

Heute weiß ich: Ich darf freundlich Grenzen setzen. Ich darf erklären, warum ich gerade nicht helfen kann. Ich darf meine Wahrheit sprechen, ohne jemandem mit dem Flammenwerfer ins Gesicht zu brüllen.

Denn Verbindungen müssen nicht immer reißen, wenn wir Nein sagen. Manchmal braucht es nur ein bisschen mehr Menschlichkeit.



Mini-Übung: Freundlich, klar & in Verbindung – dein Nein mit Herz


👉 Nimm dir einen Moment und schreib dir drei Sätze auf, mit denen du in Zukunft ein Nein formulieren möchtest – so, dass du dich und dein Gegenüber siehst:


  1. „Ich würde dir gerne helfen, aber gerade ist mein Akku leer – ich hoffe, du verstehst das.“

  2. „Ich merke, dass ich dafür gerade keine Kapazitäten habe. Das hat nichts mit dir zu tun."

  3. „Ich brauche heute Zeit für mich. Lass uns gern bald wieder sprechen, wenn es für uns beide passt.“


Mach dir klar: Dein Nein darf weich sein. Es darf erklären. Es darf verbunden bleiben. Und es darf trotzdem eine Grenze setzen.

Und ja, wir können alle laut "Nein" schreien. Aber nur weil wir es können, heißt es nicht das wir es wollen. Oder müssen.


Warum diese Übung wirkt


Weil sie beides integriert: Selbstschutz und Verbindung.

Weil sie nicht aus Trotz, Angst oder Überkompensation kommt – sondern aus deiner erwachsenen, liebevollen Klarheit heraus.

Und weil sie die Welt nicht in schwarz oder weiß unterteilt. Du darfst du bleiben – mit all deinen Nuancen.


Vielleicht hast du auch einen Teil in dir, der lange lernen musste, sich selbst zu schützen. Und vielleicht bist du jetzt bereit, diesem Teil eine neue Sprache beizubringen – eine, die klar ist, aber nicht hart.

Wenn du spürst, dass du dabei nicht allein sein möchtest: Ich begleite dich gern.





Oder: Trag' dich in meinen Newsletter ein, um nicht zu verpassen, wenn ich darüber schreibe wem wir vergeben dürfen, um nicht mehr aus dem Mangel heraus mit dem Flammenwerfer Grenzen zu setzen sondern uns ganz in Sicherheit fühlen, wenn wir dabei in Verbindung bleiben.





PS.: Wenn jemand deine Grenzen überschreitet kannst du natürlich den Flammenwerfer jederzeit wieder raus holen.



And now: Do your magic

Naty ✷

 
 
 

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